Freitag, 23. Februar 2018

Die Kontrolle der Terroristen in Ost-Ghouta macht den Frieden unmöglich



Einige Fragen drängen sich auf. Wieso hat man all die Jahre fast nichts über Ghouta gehört, nicht einmal, dass es ein Teil von Damaskus ist. Hätte die Einnahme von Ghouta nicht von gleicher Prioriät wie Aleppo sein müssen wegen der Nähe zur Hauptstadt, wo wichtige Ministerien und die Regierung in Reichweite der Raketen waren? Und wieso ist es nicht möglich, die Stromzufuhr in jene Viertel derart zu reduzieren, um nicht ganze Waffenfabriken betreiben zu können. Das ist doch meiner Meinung nach von jeder Haupt-Schaltzentrale aus möglich, selbst hier auf dem Land. 

Patrick Paulov

21. Februar 2018

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Die Berichterstattung diese Woche aus Ost-Ghouta in Damaskus erinnert an die Berichte aus Ost-Aleppo im Herbst 2016. Parteiische Stimmen werden kritiklos wiedergegeben. Niemand erzählt, wer die «Rebellen» in Ost - Ghouta sind oder über deren Sharia-Staat und die Raketen auf Zivilisten. Hier folgen sieben Punkte über Ost-Ghouta, die man unbedingt kennen muss.

Der Krieg in Syrien geht in das siebte Jahr. Bei jedem Luftangriff, bei jedem Kampf auf der Erde und bei jedem Raketenangriff gibt es neue Opfer und es werden Gebäude und Infrastruktur zerstört. Syrien und sein Volk sind in desperatem Bedarf nach einem Ende des blutigen Krieges und nach einem massiven Einsatz zum Wiederaufbau.

Der Dialog-Kongress im russischen Sotschi am 30. Januar war ein hoffnungsvoller Schritt auf dem Weg zum Frieden. Der zeigte, dass die syrische Regierung sowie Teile der politischen und bewaffneten Opposition das Gespräch und parlamentarische Wahlen als Lösung für die Zukunft sehen.

Aber es gibt ernste Hindernisse auf dem Weg. Eins der Hindernisse ist Ost-Ghouta.

Um zu verstehen, warum die syrische Regierung die Armee einsetzt, um Ost-Ghouta zurückzuerobern, sind folgende Punkte wichtig.

1. Die östlichen und nördlichen Vorstädte von Groß-Damaskus wurden von den bewaffneten Gruppen 2012 und 2013 eingenommen. Das geschah in einer Zeit, als die sogenannten Rebellen massive Unterstützung von außen bekamen und als die Golfstaaten und die Westländer zusammen sorgfältig die Syrer auswählten, die das Land nach Bashar al-Assads Fall führen sollten.

Der Fall kam nie. In den vergangenen Jahren dagegen verlor die «Opposition» die meisten ihrer Gebiete. Ost-Ghouta war eine Ausnahme.

Verbrecher Alloush
2. Die mächtigste bewaffnete Gruppe in Ost-Ghouta heißt Jaish al-Islam. Deren Ziel ist es, die Assad-Regierung und Syriens säkulare Staatssmacht zu stürzen und einen islamistischen Staat zu errichten mit dem Sharia-Gesetz als Grundlage. Jaish al-Islam wurde 2013 gebildet von etwa 50 sunnitischen Extremisten-Gruppen auf Initiative und mit dem Geld aus Saudiarabien. Der Gründer der Gruppe ist Zahran Alloush wurde bekannt durch seine Hasstiraden gegen Shia-Moslems und Alawiten, was gefilmt und im Internet verbreitet wurde.

Jaish al-Islams größter Konkurrent um die Macht in Ost-Ghouta ist Faylaq al-Rahman. Das ist auch eine Extremisten -Gruppe, die mit Hilfe aus Katar gegründet wurde und Verbindungen zu Gruppen hat, die vom Westen und der al-Qaida-Gruppe Jabhat al -Nusrah unterstützt werden.

3. Was die oben genannten und andere kleinere Gruppen in Ost-Ghouta miteinander vereint, ist, dass sie in keiner Weise als für Demokratie- und Menschenrechte kämpfenden moderate Rebellen bezeichnet werden können. Ende 2015 bemerkten sogar westliche Medien, dass die Jaish al-Islam Frauen von der alawitischen Minorität in Stahlgitterkäfigen auf LKWs durch die Stadt als menschliche Schilde gefahren wurden. Viele Einwohner aus dem Gebiet haben von Folter und Gewalt Zeugnis abgelegt.


Alawitenfrauen in Käfigen als menschliche Schilde
Ost-Ghouta - östliche Vororte von Damaskus

4. Genau, wie die Al Qaida und andere Extremisten Ost-Aleppo als Basis anwandten, um die Regierungsgebiete zu beschießen, wird Ost-Ghouta benutzt als Basis für den Beschuss der regierungskontrollierten Teile von Damaskus.
Es geht nicht um einige einzelne Opfer, sondern um viele hundert Tote nur in den zwei vergangenen Jahren.


Die Opfer dieses Terrors sind Menschen, die zufällit an einem Bushalteplats warteten, in einer Schule waren oder auf einem Markt, wenn eine Rakete einschlägt oder eine Autobombe ausgelöst wird.

5. Die bewaffneten Gruppen in Ost-Ghouta wollen keinen Frieden, sondern wollen die Sharia-Revolution vollenden. Vor dem Dialog in Sotschi rief Jaish al-Islam alle «Revolutionäre» auf, die Gespräche zu boykottieren. Jene, die teilnahmen, wurden als Feinde der Revolution bezeichne Das war im übrigen auch die Linie Saudiarabiens.


6. Wenn die westlichen Medien und politischen Vertreter jetzt von einem Blutbad sprechen, stützen sie sich Zeugenaussagen von Leuten, denen erlaubt wird zu spreche in bestimmten von der al Qaida kontrollierten Gebieten. Das erinnert stark an die Ereignisse in Aleppo vor der Befreiung im Dezember 2016.


Danach wurde eine Reihe Lügen und Übertreibungen in den Zeugnissen von den Weißhelmen und anderen Quellen, die von den Westmedien unkritisch veröffentlicht wurden, nachgewiesen. Krankenhäuser und Schulen, die angeblich von Russland dem Erdboden gleichgemacht wurden, gibt es immer noch. In anderen Fällen kam heraus, dass die Rebellen West-Aleppo von Krankenhaus-Dächern beschossen und Munition in Schulen lagerten. Und niemand kann heute leugnen, dass die Mehrheit der Bewohner in Ost-Aleppo die syrische Armee als Befreier begrüßte. Mit der Zeit wird auch die Wahrheit über Ost-Ghouta herauskommen.

7. Von Millionen Menschen in Syrien, die jahrelang dem Terror von «Rebellenseite» ausgeliefert waren, empört man sich nicht gegen die syrische Regierung und Armee sondern gegen die Heuchelei und Doppelmoral der westlichen Welt. Wir schließen mit einem Zitat von der Parlamentsleiterin Fares Shebabi aus Aleppo, die auf Twitter zum Ausdruck bringt, was viele Syrer jetzt fühlen:


«An jene, die nicht wollen, dass wir Ost-Ghouta befreien: was würdet ihr tun, wenn tausende Dschihadisten-Terroristen ein großes Gebiet in London oder Paris einnehmen würden?! Wir haben jetzt fünf Jahre gewartet, um das friedlich zu lösen!»




Ich füge hier noch einen wichtigen Kommentar aus einer anderen Quelle mit einem Video bei, das die Waffenschmieden in Ost-Ghouta zeigt:

Torgny

"Etwas, was von den liberalen Kriegshetzer-Medien nicht von Ost-Ghouta gezeigt wird, das sind die Waffenschmieden. Diese Granaten und Raketen werden seit vielen Jahren kontinuierlich auf Damaskus abgeschossen."




5 Kommentare:

  1. Die gesamte Nahost-Politik ist ein Trauerspiel.
    Das hat L.v. Beethoven lange vorhergesehen und die "Romance For Violin" geschrieben.
    https://www.youtube.com/watch?v=kBIs2x1Fjxg

    MfG. grillbert aus Hamburg.

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  2. Wie bist du zu dieser Gedankenverbindung gekommen, Gilbert?

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    1. Nun das ist ganz einfach. Seitdem es Menschen gibt, haben sie sich gegenseitig bestohlen, erschlagen und versklavt. Die erfolgsreichsten Verbrecher werden hoch verehrt und zwar besonders von denen die am meisten geschädigt wurden. Hierbei meine ich z.B. Napoleon und z.B. den Adel. Die Franzosen verehren ihren Massenmörder Napoleon bis heute. Der Adel hat seinen Reichtum durch Wegelagerei, Schutzgelderpressung Zwangsrekrutierung usw. erlangt. Wenn jemand in diesen Disziplinen erfolgreich war wurde er von den Anderen geadelt. Auch beim "Führer" wurde der Adel in Führungspositionen eingesetzt, denn sie verstanden das Geschäft mir Raub, Mord und Totschlag.
      Warum sollte sich das je ändern ? Wie können wir von anderen Nationen verlangen, dass sie sich anders verhalten ? Während wir alle gewünschten Waffen (scheinheilig) liefern.

      Da kam mir die obige Melodie besonders treffend über den Weg. EBEN EIN TRAUERSPIEL !

      MfG grillbert aus Hamburg.

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  3. Ja, ein guter Gedanke. Aber du weißt, dass Beethoven den Napoleon verabscheute und auch den Adel. Mein Großvater erzählte mir eine hübsche Anekdote: Beethoven und Goethe gingen in Bad Kissingen im Kurpark spazieren, wo sich alle Welt traf, und ihnen begegneten ein paar adlige Damen, denen Goethe scharschwänzelnd entgegen ging und seinen Diener machte, während Beethoven völlig unbeeindruckt, nicht nach rechts und links schauend, weiterlief. Und ich habe schon häufig den Napoleon als Rassisten, wortbrüchigen Schurken und Verbrecher bezeichnet, der auch als erstes aus der revolutionären Verfassung den Passus über die Gleichheit der Menschen gestrichen hat. Und die wunderbare Frau Ézili aus Haiti betont auch immer wieder, dass es der ehemalige Sklave und spätere General Dessalines war, der nach Toussaint L'Ouverture auch alle Heere, die Napoleon, die Engländer und Spanier gegen Haiti schickten, in Grund und Boden schlug (ein größerer unbesiegter General als der Napoleon) und eine Verfassung, die erste dauerhafte, schuf mit dem Passus der Gleichheit aller Menschen. Das verdanken wir also den schwarzen Sklaven Haitis und nicht den Franzosen und noch viel weniger den Amerikanern.

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    1. Nun, diese Zusammenhänge kannte ich nicht. Ein Grund mehr Beethoven zu verehren. Aus diesem Musikstück geht eine gewisse Resignation vor der Verschlagenheit und Kaltblütigkeit der sogenannten Oberschicht hervor. Das wollte er auch sicher damit ausdrücken. Auf mich macht es auf jeden fall diesen Eindruck.
      Auch Bertholt Brecht hatte diese Sippschaft kristallklar durchschaut. Was allerdings noch wichtiger ist, er hat es auch artkuliert.
      Die "größten" Feldherren waren grundsätzlich Verbrecher, denn sie wussten bereits vor jeder Schlacht, wieviele ihrer Soldaten ihr Leben lassen werden. Das ist eine bekannte mathematische größe. Das war auch der Grund, weshalb ich bereits als 19järiger nicht zum Miltitär wollte. Das war damals nicht einfach, aber ich habe es geschafft.

      MfG. grillbert aus Hamburg.

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