Mittwoch, 20. Juni 2012

Assange flieht in Botschaft von Ecuador


Einar Schlereth
19. Juni 2012

Wie die Medien gestern mitteilten (u. a. hier und hier), ist Wikileaks-Gründer Julian Assange in die Botschaft von Ecuador in London geflohen und hat um politisches Asyl gebeten.
Das ist wohl das Vernünftigste gewesen, was er in seiner Lage tun konnte, nachdem die englischen Gerichte ihn nach Schweden ausweisen wollten. Dort wäre er umgehend im Gefängnis gelandet, ohne Anklage, ohne Richterspruch. Es geht ja eigentlich erst einmal um eine Anhörung, die von Assange bei seinem Aufenthalt in Schweden angeboten, aber von Schweden abgelehnt wurde.
Assange hat allen Grund, den Schweden zu misstrauen, nach dem es sogar seine eigenen Bürger in Nacht-und-Nebel-Aktionen an den CIA übergab zur Folterung in Ägypten.
Der Außenminister Ecuadors Ricardo Patino hat gesagt, man werde den Fall nach den Normen und Prinzipien des Völkerrechts prüfen. Und er sagte ferner, dass Assange die Auslieferung an ein Land fürchte, in dem Spionage und Landesverrat mit den Tode bestraft würden.
Dies könnte ein triftiger Grund sein, das Gesuch Assanges zu bewilligen. Was ihn in den USA erwartet, das zeigt das Beispiel Manning mit aller Deutlichkeit. Aber die Öffentlichkeit findet das weitgehend in Ordnung. Schließlich haben so gut wie alle Länder unter Assange „zu leiden“ gehabt und insgeheim würden sie alle es gerne sehen, wenn er für immer hinter Gittern verschwände oder – noch besser – zwei Klafter unter der Erde.
Die Medien – die vierte Macht im Staate! Zum Lachen. Die sind alle warm eingebettet unter den Fittichen der staatlichen Propagandaabteilungen. Die wirklichen Nachrichtenmedien sind heute die alternativen Medien - die man aber nicht ernst zu nehmen braucht, weil das alles Konspirationstheoretiker sind - und Leute wie die Whistleblowers Manning und Assange,  und die sind Hochverräter. Wie gut doch alles in unseren Demokratien eingerichtet ist.

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