Sonntag, 17. Mai 2015

Kein Platz in der NATO


Andrej Tichonow


15. Mai 2015
Übersetzung aus dem Russischen: Drug

In Budapest wird am 16-18. Mai die nächste Tagung der parlamentarischen Versammlung der NATO stattfinden. Ein Schlüsselthema der parlamentarischen Diskussion wird die Erweiterung des Blocks sein. Aber man braucht von der Tagung diesbezüglich nicht irgendwelche Lösungen zu erwarten.

Jedoch beabsichtigen die Länder des Baltikums, die NATO zu bitten, auf ihrem Territorium ein ständiges Militärkontingent zu staionieren, ein Bataillon in jedem Land. Die Staaten des Baltikums hoffen, dass damit  dem russischen Militär Zurückhaltung auferlegt wird.

Der Direktor des Zentrums der strategischen Konjunktur, Iwan Konowalow, bemerkt, dass Makedonien bis vor kurzem der offensichtlichste Kandidat für den Beitritt in die nordatlantische Allianz darstellte. «Aber nun haben die Albaner wieder versucht, einen Aufstand in dieser Republik anzuzetteln durch einen Angriff Kosovo aus. Zu ernsthaften Kämpfen ist es allerdings nicht angekommen," hat er den "Aktuellen Kommentaren» gesagt.

Der Experte sagte, dass es jetzt in Bosnien-Herzegowina ruhig ist. «Aber es ist das explosivste Land in ganz Europa. In ihm gibt es ein riesiges Konfliktpotential. Sobald sich dort der militärische Einfluss der NATO verringert, könnten die Zusammenstöße wieder anfangen. Die sichtbare Ruhe kann niemanden beruhigen. Die Widersprüche wurden nicht gelöst, sie wurden durch Waffengewalt einfach unterdrückt», sagte er.
Die Ukraine und Georgien entsprechen nicht den Kriterien der Aufnahme, auch wenn sie professionelle Streitkräfte haben, die nach den Standards der NATO ausgebildet sind; doch sie haben innere und äußere Konflikte. «Keine diese Fragen ist einfach zu lösen. Poroschenko wurde schon angedeutet, dass er keine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine erwarten darf. Zwar werden Trainings-Programme durchgeführt, aber der Eintritt ist unmöglich. Dasselbe gilt auch für Georgien. Dort gibt es nach wie vor territoriale Probleme. Hätte Tiflis die Ansprüche an Abchasien und Südossetien aufgegeben und die Grenzen anerkannt, so würde dieses Motiv weggefallen sein. Aber Georgien erkennt die Grenzen niemals an und alles bleibt wie es ist», sagte er.

Es wird erwartet, dass an der Tagung der parlamentarischen Versammlung der NATO die Sprecher der Parlamente der Ukraine, Georgiens, Bosnien-Herzegowinas, Montenegros und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien teilnehmen werden, berichtet die Agentur «Russland heute».


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